Meine Begegnung mit Volkhard

Die Begegnungen mit euren Vater liegen schon lange zurück.  Ich kann auch nicht genau sagen, wann es das erste und wann das letzte Treffen gegeben hat. Ein Ereignis habe ich bis heute nicht vergessen. Es war am 11.4.1966, ich war damals noch 15 und  hatte aber schon die Prüfung abgelegt, um ein Moped fahren zu dürfen. Durfte aber noch nicht und hatte vor allem auch kein Moped.

Volkhard hatte ein paar Wochen vorher mal geäußert, bei ihm im Vorgarten stände sein altes Moped, aber er wüsste eigentlich nicht genau, ob das noch fahrtüchtig wäre.  Nun am 11.4. kam er dann mit seinem Käfer Cabrio nach Holzlar (Stadtteil von Bonn), und er hatte es irgendwie geschafft  das Moped in das Auto hineinzubekommen. Ich war total überrascht und habe mich riesig gefreut.  Das Moped aus dem Auto heraus und antreten….. das ging aber nicht: der Motor war fest. So haben wir gemeinsam den Zylinderkopf abgezogen (s. Bild.), vorsichtig ein paar Hammerschlägen auf das Schwungrad und den Kolben…. Dann bewegte sich  der Kolben wieder im Zylinder. Alles zusammengebaut und das Ding lief. Und zu meiner größten Überraschung hat Volkhard mir diese DKW Hummel einfach geschenkt!

Von der Großzügigkeit war ich sehr beeindruckt und auch von  dem gemeinsamen Vorgehen bei der Reparatur. Ich glaube, diese wenigen Stunden mit Volkhard haben mich nachhaltig beeinflusst. So sehe ich das zumindest aus der Retroperspektive: ich habe die Lust an der Mechanik entdeckt, habe Maschinenbau studiert und habe es nie vergessen, was es bedeutet, im richtigen Moment großzügig zu sein.

Ich denke, meine Mutter hat das so ähnlich wie ich heute gesehen und hat den Moment in dem Album, das sie mir zum 18. Geburtstag geschenkt hat, festgehalten.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert